Blühende Landschaften (BUGA) in der Stadt Erfurt und Verschiebung von dringenden Baumaßnahmen in den Ortsteilen. Ist das vertretbar?
Auch Molsdorf wird wohl nicht von Auswirkungen der wiederum knappen finanziellen Mitteln der Stadt Erfurt verschont bleiben. Resignation macht sich im Ortsteil Molsdorf breit, auch in den anderen Ortsteilen werden wohl Baumaßnahmen verschoben werden, auch Schulbauten. Beliebte Ausrede „CORONA“, wobei anzumerken ist, aktuelle Verluste im Zusammenhang mit Corona werden vom Land/Bund zu 100% der Stadt ersetzt.
Eine Unterstützung vom Stadtrat ist nicht zu erkennen. Während andere Städte vorher gerechnet hatten und sich lieber von der Bewerbung BUGA 2021 zurückzogen, machte Erfurt sich dafür stark. Bei Investitionen zur BUGA sind natürlich die in Aussicht gestellten Fördermittel sehr interessant, leider wir aber meist zu gering auf die daraus entstehenden Folgekosten geschaut.
Dies lässt Erinnerungen auch an die Planung vom Stadion in Erfurt wach werden.
Dringliche Baumaßnamen wie die Verlegung von Abwasserleitungen, Hochwasserschutz und Straßenbau wird vermutlich in Molsdorf erneut deutlich verschoben werden. Molsdorf wurde 1994 eingemeindet, damals wurde zugesagt, die begonnene Maßnahme, Abwasser und Straßenbau würden 1997 abgeschlossen sein, da bis dahin nur eine Einleitgenehmigung von Abwasser in den Fluss die Gera bestand. Einer Planung für die Zuführung von Abwasser in das benachbarte (ca. 1 km) Klärwerk nach Ichtershausen (Ilmkreis) wurde von der Stadt Erfurt nicht zugestimmt. Es wurde vorgegeben, dass das Abwasser bis nach Erfurt-Kühnhausen, also quer durch Erfurt, zu führen sind. Anschließende Planungen ergaben einen enormen finanziellen Aufwand für dieses Projekt, auf Grund der langen Wegstecke. Somit ruhte das Projekt die nächsten Jahre.
2016 wurden dann im Abwasserbeseitigungskonzept (PLAN) fünf Maßnahmen geplant, von denen bisher nur eine (bis Graf-Gotter-Straße/Keilsgasse) umgesetzt wurde. Die für 2020 geplante Baumaßnahme im Bereich Bürgerhaus wurde auf 2021/2022 verschoben. Aber auch im Jahr 2021 wird es keine Fortführung geben, vermutlich wird es noch mehrere Jahre dauern bis es weiter geht, sofern dann finanzielle Mittel auch für den Straßenbau zur Verfügung stehen. Zugestanden wurde für Molsdorf ein Frühwarnsystem für die Gefahr von Hochwasser. Bürger*innen auch Molsdorf sagen dazu, unser bisheriges Frühwarnsystem ist, wenn wir feststellen, dass es stark regnet, dann wissen wir, wir werden wieder absaufen.
Es bleibt zu hoffen, dass es irgendwann im Ort mit den Baumaßnahmen weitergeht, hierzu ist aber viel Optimismus notwendig.